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Was wird aus dem Bahnhof, was aus der Trillingschen Villa? Der große Andrang bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Saalbau hat gezeigt, dass die Zukunft dieser „Wahrzeichen“ den Letmathern sehr am Herzen liegt.
300 bis 400 Bürger dürften es gewesen sein, die gespannt knapp zwei Stunden zuhörten. Viele mischten sich aktiv in die überwiegend sachliche, aber durchaus kontroverse Diskussion mit Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens ein. Dabei zeichneten sich zwei Strömungen ab. Zum einen ging es um den Erhalt und die Nutzung der beiden Gebäude, zum anderen wurde ein allgemeines Misstrauen gegenüber der Iserlohner Politik laut.
Für den Bürgerwunsch, die Villa unbedingt zu erhalten, gab es Beifall im Saal. Dr. Ahrens sicherte zu, dass die denkmalgeschützte Villa nicht verkauft und schon gar nicht abgerissen werden solle. Er ließ aber die Möglichkeit offen, dass das Bürgerbüro in den Bahnhof verlegt und die Villa dann vermietet werden könnte. Der Rat entscheidet darüber im April.
Zustimmendes Raunen und Murmeln ging durch den Saal, als Udo Gantenbrink formulierte: “Wir haben das Gefühl, Letmathe wird langsam ausverkauft“. Beifall brandete auf, als ein Bürger klagte: „Wir werden von Iserlohn immer mehr über den Tisch gezogen.“ Daraus folgerte Pfarrer Burckhardt Hölscher, es sollte wie in Hohenlimburg ein Bezirksausschuss gebildet werden..
Dr. Ahrens zeigte sich offen dafür, über diese Idee nachzudenken. Er und andere Redner stellten allerdings auch die Nachteile einer solchen Institution heraus, die wenig Befugnisse hat. Gisela Schliepers bekam Beifall für den Wunsch, den Letmather Bürgerwillen durch häufigere Info-Abende stärker in die Politik einzubeziehen. Ulrich Luther und Udo Gantenbrink, die den Abend moderiert hatten, ließen am Ende offen, ob und in welcher Form ein Verein zur Vertretung Letmather Interessen gegründet werden soll. Zu Beginn des Abends hatten sich über 50 Personen in eine Interessentenliste eingetragen.